(Keine) Lust auf Sex? Alles über die weibliche Libido

(Keine) Lust auf Sex? Alles über die weibliche Libido

Wir Frauen sind wundervolle, aber auch komplexe Wesen mit vielen unterschiedlichen Bedürfnissen und Emotionen. Eines dieser Bedürfnisse ist die weibliche Libido. Aber was bedeutet Libido eigentlich? Wie hängt sie mit dem Zyklus und der Fruchtbarkeit einer Frau zusammen? Welche Faktoren beeinflussen die Libido negativ und wie kann sie gesteigert werden?

Inhalt:

  1. Die Libido & der weibliche Zyklus
  2. Hohe Libido, Sex & Orgasmen – gesundheitliche Vorteile
  3. Libido-Killer: Was beeinflusst die Libido negativ?
  4. Lust auf mehr? Natürliche Scharfmacher
  5. Ein letzter Tipp: Tracke deinen Zyklus!

1. Die Libido & der weibliche Zyklus

Das Wort Libido stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Lust“, „Trieb“ oder „Begierde“. Simpel ausgedrückt beschreibt die Libido die Lust auf Sex. Das Verlangen nach sexueller Befriedigung einer Frau ist vor allem von ihrem Menstruationszyklus abhängig, genauer gesagt von den hormonellen Veränderungen, die währenddessen eintreten.

Lasst uns an Tag 1 des weiblichen Zyklus beginnen – dem ersten Tag der Periode. Menstruationsbeschwerden treten ein, man hat das Gefühl, sich am liebsten nur zu Hause verkriechen zu wollen und ein allgemein niedriges Energielevel. Na klar, unser Hormonspiegel ist ja auch auf seinem tiefsten Punkt.

Grafische Abbildung des Zusammenhangs zwischen dem weiblichen Zyklus, Östrogen-, Progesteron- und Testosteronspiegel und der weiblichen Libido.

Doch die Rettung naht! Östrogen – eines unserer beliebten Glückshormone – beginnt zu steigen. Wir fühlen uns selbstbewusster, gesprächiger, sexy, voller Energie und unser Lustempfinden steigt. Ganz schön clever: Das Hormon Östrogen sorgt passend in dieser Phase nicht nur für gute Stimmung, sondern ebenfalls für die Reifung der Eizelle und die Fruchtbarkeit der Frau.

Weiter geht’s, die Östrogen- und Testosteronspiegel erreichen kurz vor dem Eisprung ihr Maximum. Zusammen sorgen die beiden Hormone für mehr Energie und ein höheres sexuelles Verlangen: Fruchtbarkeit & Libido erreichen ihren Höhepunkt.

Nach dem Eisprung fallen Östrogen- und Testosteronspiegel rapide ab. Hallo Spaßbremse Progesteron! Das Hormon Progesteron ist – im Falle einer Empfängnis – unter anderem dafür zuständig, die Schwangerschaft zu unterstützen. In Bezug auf die Libido wirkt es eher abbremsend, es macht einen träge und müde. Hinzu kommen natürlich die üblichen PMS-Symptome, wie z. B. Kopfschmerzen und Gemütsschwankungen. In den letzten Tagen unseres Zyklus – kurz vor der nächsten Periode – kann es, aufgrund der stark abfallenden Hormonspiegel, dazu kommen, dass wir uns besonders empfindlich fühlen.

2. Hohe Libido, Sex & Orgasmen – gesundheitliche Vorteile

Fakt ist: Sex macht Spaß und ist gesund – auch ohne Partner*in! Eine hohe Libido, Sex und Orgasmen können unsere körperliche und geistige Gesundheit positiv beeinflussen.
Die gesundheitlichen Vorteile einer hohen Libido, Sex und Orgasmen.

Was Sex alles kann?

  • Immunsystem stärken: Regelmäßiger Sex aktiviert Abwehrzellen gegen mögliche Krankheitserreger und gilt somit als einer der natürlichsten Immunsystem-Booster schlechthin.
  • Stress reduzieren: Beim Kuscheln, Sex und Orgasmen werden zahlreiche Hormone ausgeschüttet, darunter auch das Kuschel-Hormon Oxytocin. Es hilft dabei, Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin zu hemmen.
  • Entspannung fördern: Sexuelle Erregung unterstützt die Ausschüttung von Oxytocin und Endorphinen, welche Körper und Geist helfen, sich zu entspannen. Dafür ist nicht einmal zwingend ein Orgasmus nötig.
  • Schlaf verbessern: Die Hormone, die Stress reduzieren und entspannend wirken, helfen ebenfalls dabei, den Körper auf den Schlaf vorzubereiten. Doch Vorsicht! Vor dem Schlafen gehen empfehlen wir eher ruhigeren Sex, denn zu wilder Sex kann aufputschend wirken und genau das Gegenteil bewirken.

3. Libido-Killer: Was beeinflusst die Libido negativ?

Neben den natürlichen Schwankungen der weiblichen Libido können auch andere Faktoren den weiblichen sexuellen Trieb hemmen.
Faktoren, die die weibliche Libido negativ beeinflussen können: Hormonelle Veränderungen
  1. Hormonelle Veränderungen: Was haben hormonelle Verhütungsmittel, eine Schwangerschaft und die Menopause gemeinsam? Sie alle sorgen für hormonelle Veränderungen auf die ein oder andere Weise. Eine natürliche Schlussforderung: Auch die weibliche Libido kommt da oft durcheinander.
  2. Medikamente: Einige Medikamente ziehen als Nebenwirkung mit sich, dass sie die sexuelle Lust beeinträchtigen. Sprecht dies am besten direkt mit eurem Arzt oder Apotheker ab.
  3. Alkohol: Auch wenn man vielleicht öfter beobachtet, dass ein oder zwei Gläschen Wein am Abend einen erst richtig in Stimmung bringen, kann zu viel Alkohol über einen längeren Zeitraum den Testosteronspiegel senken und die Lust auf Sex negativ beeinflussen.
  4. Stress & Schlafmangel: Oft sind es aber auch einfach „nur“ Stress & Schlafmangel, die unsere Lust auf Sex mindern. Ein erhöhtes Stresslevel steigert die Ausschüttung von Cortisol und Adrenalin – die uns schon bekannten Stresshormone. Diese hemmen die Ausschüttung von Oxytocin, Dopamin und Serotonin – unsere Glückshormone.
  5. Probleme in der Beziehung: Nicht zu vernachlässigen ist auch der Verlust der Libido durch Konflikte oder Probleme in der Beziehung. Doch manchmal hängt die sinkende Lust auf Sex und geringe Aufregung auch einfach damit zusammen, dass man sich schon sehr stark aneinander gewöhnt hat.

Woran es liegt, dass die Libido im Alter für gewöhnlich abnimmt? Während das Level des Hormons Testosteron mit zunehmendem Alter abnimmt, sinkt der Östrogenspiegel meist um die Wechseljahre herum sehr stark. Dies wirkt sich besonders auf die sexuelle Lust der Frau aus, kann sich aber auch in Form von Schwierigkeiten feucht zu werden bemerkbar machen.

4. Lust auf (noch) mehr? Natürliche Scharfmacher

Wie du deine sexuelle Begierde auf natürliche Art und Weise steigern kannst? Achte auf ausreichend Schlaf, regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene, gesunde Ernährung – allein diese Faktoren können schon wahre Wunder bewirken.

Doch bei deiner alltäglichen Ernährung gibt es dennoch viel Potential nach oben. Wusstest du, dass es Lebensmittel gibt, die als natürliche Scharfmacher (Aphrodisiaka) gelten?

Natürliche Scharfmacher: Chili ist ein natürliches Aphrodisiakum
  • Chili: Die feurige rote Chili ist wortwörtlich ein Scharfmacher. Sie sorgt dafür, dass Opiate im Körper ausgeschüttet werden und regt die Durchblutung der Schleimhäute an.
  • Petersilie: Das Küchenkraut ist nicht nur eine wahre Vitamin-C-Bombe, sondern hat auch eine aphrodisierende Wirkung. Ganz besonders empfohlen wird der Tee aus der Petersilienwurzel.
  • Zimt: Das Gewürz soll die Durchblutung der Geschlechtsorgane fördern und die Produktion von Pheromonen, den körpereigenen Duftstoffen, anregen.

🤫 HER ONE Geheimtipp: ROTES MACA

Die Rote Macawurzel oder auch Lepidium meyenii hat ihren Ursprung in den peruanischen Anden. Bei den Inkas galt die Wunderpflanze bereits seit Urzeiten als starkes Aphrodisiakum und sorgte als Superfood für ein aufregendes Liebesleben – vor allem bei Frauen. Die Liebesknolle enthält viele wichtige Vitamine und Aminosäuren. Genaue Wirkmechanismen der Roten Macaknolle werden bis heute intensiv erforscht, doch erste Studien weisen bereits auf positive Effekte hin:

Die Einnahme von Rotem Maca soll zum Beispiel Veränderungen des sexuellen Verlangens, der Stimmung und Energie bewirken.¹ Bei Frauen in der frühen Postmenopause soll Rotes Maca ausgleichend auf den weiblichen Hormonspiegel wirken und Symptome der Wechseljahrsbeschwerden (wie z. B. Hitzewallungen) lindern können.² Auch sexuelle Funktionsstörungen bei Frauen sollen durch die Einnahme der Wunderknolle gelindert werden können.³

Fun Fact: Wegen ihrer aphrodisierenden Wirkung darf die Rote Macawurzel in vielen traditionellen Dörfern in Peru ausschließlich von verheirateten Paaren verzehrt werden.

Da es die Rote Macaknolle bei uns nicht einfach im Supermarkt zu kaufen gibt, setzen europäische Hersteller häufig auf Nahrungsergänzungsmittel mit Rotem Maca-Extrakt in Form von Tropfen oder Kapseln.

Wie bei allen Nahrungsergänzungsmitteln gilt auch hier: Es ist keine Medizin und wirkt nicht sofort (zumindest nicht bei jedem)! Eine langfristige und regelmäßige Einnahme ist daher das A und O.

5. Ein letzter Tipp: Tracke deinen Zyklus!

Du hast noch keine Ahnung, wann du dich in welcher Phase deines Zyklus befindest? Dann beginne jetzt, deinen Zyklus zu beobachten. Ob mithilfe einer App oder ganz klassisch mit Stift und Papier, notiere dir täglich: Ob du deine Periode hast, deine Lust auf Sex, deine Stimmung, körperliche Symptome und alles, was dir gerade auffällt. So kannst du bald 1 und 1 zusammenzählen.

Die 4 Phasen des weiblichen Menstruationszyklus - tracke deinen Zyklus jetzt!

Und ganz wichtig:

Wenn du gerade eine hohe Lust auf Sex verspürst, nimm dir – mit oder ohne Partner*in – deine Zeit und MAKE LOVE! ❤️‍🔥

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Quellen

¹Gonzales-Arimborgo, Carla, et al. "Acceptability, safety, and efficacy of oral administration of extracts of black or red maca (Lepidium meyenii) in adult human subjects: a randomized, double-blind, placebo-controlled study." Pharmaceuticals 9.3 (2016): 49.

²Meissner, H. O., Mscisz, A., Reich-Bilinska, H., Mrozikiewicz, P., Bobkiewicz-Kozlowska, T., Kedzia, B., ... & Barchia, I. (2006). Hormone-Balancing Effect of Pre-Gelatinized Organic Maca (Lepidium peruvianum Chacon):(III) Clinical responses of early-postmenopausal women to Maca in double blind, randomized, Placebo-controlled, crossover configuration, outpatient study. International journal of biomedical science: IJBS2 (4), 375.

³Dording, C. M., Schettler, P. J., Dalton, E. D., Parkin, S. R., Walker, R. S., Fehling, K. B., ... & Mischoulon, D. (2015). A double-blind placebo-controlled trial of maca root as treatment for antidepressant-induced sexual dysfunction in women. Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine, 2015.